Mittwoch, den 19. Oktober 2011 um 11:16 Uhr

Deutsche Hallenradsportmeisterschaften 2011 in Erfurt

Autor:  Wolfgang Wukasch


Deutsche Hallenradsportmeisterschaften 2011

            Kunstradfahren – Radball - Radpolo

        14. und 15. Oktober in Erfurt (Riethsporthalle)         


 

Radball:


Rico Rademann/Mike Pfaffenberger erneut Deutscher Meister

Weltmeister RV Gärtringen im Finale mit 4:0 bezwungen

Nun steht die zweite Meisterschale in der Vereinsvitrine


 

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Der dritte Spieler auf dem Feld - Die Fans!!!

Die zweite Meisterschale steht in der Vereinsvitrine

 

Erfurt/Ehrenberg (Altenburger Land). Die Radballer Rico Rademann und Mike Pfaffenberger vom SV Blau-Gelb Ehrenberg bleiben auf nationaler Bühne das Maß aller Dinge. Bei den Deutschen Hallenradsportmeisterschaften (14. und 15. Oktober 2011) in der erst kürzlich ihrer Bestimmung übergebenen Erfurter Riethsporthalle gelang den Ehrenbergern die Wiederholung ihres Vorjahreserfolges, die erfolgreiche Titelverteidigung. Im abendlichen Finalspiel zwischen Titelverteidiger SV Blau-Gelb Ehrenberg und dem amtierenden Weltmeister RV Gärtringen setzte sich der nationale Champion von 2010 (Hamburg-Harburg) gegen den Weltmeister des gleichen Jahres vor 1.500 Zuschauern mit 4:0 klar durch. Mit dem Erfolg Rademann/Pfaffenbergers fanden die diesjährigen, hervorragend organisierten Meisterschaften aus Thüringer - natürlich besonders aus Ehrenberger - Sicht einen überaus erfolgreichen Abschluss. Seit den Weltmeisterschaften 1969 wurde erstmals wieder in Erfurt ein Championat dieser Größenordnung ausgetragen.

 

Das Finale SV Blau-Gelb Ehrenberg gegen Weltmeister König/Berner (RV Gärtringen):

Ein Match voller Dramatik über zweimal sieben Minuten, auch wenn gut 120 Sekunden vor Abpfiff der diesjährige Titelträger schon so gut wie feststand: Rico Rademann/Mike Pfaffenberger fuhren ab der 5. Minute der zweiten Halbzeit Titel Nummer zwei schon ziemlich sicher entgegen. Die Ehrenberger spielten wie entfesselt: Rico Rademann im Tor bot sein wohl bestes Spiel seiner Laufbahn, brachte Uwe Berner und Matthias König mit ihren immer verkrampfter wirkenden Aktionen schier zum Verzeifeln. Außenspieler Mike Pfaffenberger störte die Angriffe der Baden-Württemberger (deutscher Vizemeister 2009) frühzeitig und konsequent, spätestens vor dem Tor Rademanns war dann endgültig Schluss. Zur Halbzeit (1:0/Mike) war das Spiel noch völlig offen. Die Ausgleichschance der Gärtringer, ein Viermeter, vereitelte Rico Rademann mit toller Parade. Wenig später eine weitere spektakuläre Abwehr, als Rico den Ball aus dem oberen Winkel fischte. Bereits hier stand die Halle Kopf. Die Entscheidung zugunsten des alten und neuen Meisters fiel praktisch binnen 60 Sekunden: Mike fuhr in zwei Abgaben Uwe Berners hinein und netzte zum 3:0-Zwischenstand ein. Das Spiel gewann weiter an Fahrt und Dramatik, wurde aber auch härter. Berner reklamierte beim Kommissär und bekam dafür Gelb. Drei Minuten vor Ende parierte der Weltmeister zwar einen Viermeter, doch die Zeit lief nun eindeutig für die Blau-Gelben. Rico Rademann parierte spektakulär einen weiteren Hammerschuss von „Matze“ König und mit einem verwandelten Eckball zum 4:0 knapp zwei Minuten vor Ultimo waren die Messen zugunsten der Ostthüringer in den Farben Blau-Gelb gelesen. Die restliche Spielzeit versandete im Jubel der Fans auf den vollbesetzten Zuschauertribünen. „Die drei Treffer in Hälfte zwei waren das Resultat einer cleveren, überlegten und auf Angriff orientierten Spielweise, während Gärtringen immer mehr ins Schlingern geriet und auch mit robuster werdender Spielweise auf der Strecke blieb“, weiß ein Radballfan aus Stadtilm. „Das Publikum hier in der Halle feuerte uns mächtig an, Dank deshalb an all die Fans, die hinter uns standen“, sagte ein überaus glücklicher Mike Pfaffenberger. Rico Rademann freute sich ebenfalls riesig: „Mit den Fans im Rücken wurden wir immer sicherer, wussten aber auch stets um die Gefährlichkeit des Gegners. Ich glaube wir konnten mit unserem erneuten Titelgewinn einiges an die Fans zurückgeben. Wir sind einfach überglücklich.“ Coach Dieter Rademann, wie stets äußerlich nüchtern wirkender Realist: „Was Mike und Rico im Finale leisteten war eine Super-Vorstellung vor einem begeistert mitgehenden Publikum. Der erneute Titelgewinn ist allerdings auch das Resultat einer harten, zielstrebigen, auf Titelverteidigung angelegten Trainingsarbeit.“

 

Die Meisterrunde wurde - wie stets - in drei Blöcken gespielt

Das günstigere Torverhältnis (zwei Tore) in der Meisterrunde, in der in drei Blöcken „Jeder gegen Jeden“ spielte, war ausschlaggebend für die Finalteilnahme Rademann/Pfaffenbergers. Noch enger konnte es im Fünferfeld und in den zehn Spielen aber auch nicht zugehen: Vier knappste Ergebnisse und sechs Remis erklären die Ausgeglichenheit der Teams in der Meisterrunde. RV Gärtringen, SV Blau-Gelb Ehrenberg und RSG Ginsheim kamen auf sechs Punkte, RVS Obernfeld und RMC Stein auf jeweils drei. Rico Rademann/Mike Pfaffenberger lösten die beiden schwierigen Aufgaben im ersten Block (ab 8.00 Uhr) gegen Weltmeister RV Gärtringen (3:3/Halbzeit 2:1) und Pokalsieger Marco Rossmann/Roman Müller von der RSG Ginsheim (5:5/Halbzeit 3:2) halbwegs und brachten zwei Punkte auf ihr Konto. Es musste also besser werden.

Im zweiten Block gegen RMC Stein (Bernd Mlady/Gerhard Mlady) sicherten sich die Ehrenberger einen Dreipunktegewinn (5:4/Halbzeit 3:4). Im dritten Block nach der Mittagspause trennten sich Rademann/Pfaffenberger in einem überaus dramatischen Spiel vom RVS Obernfeld (André Kopp/Manuel Kopp) 5:5. Der Konkurrent lag nach drei Minuten mit 2:0 vorn und führte nach sieben Minuten mit 3:2. In der zweiten Hälfte agierten die Ehrenberger wesentlich konzentrierter und angriffsfreudiger und sahen beim 5:4 schon wie der sichere Sieger aus. Doch die Kopp´s kamen noch einmal zurück mit dem ihrem fünften Treffer kurz vor Schluss.

Den Mitfavoriten erging es in der Meisterrunde nicht besser

Auch die Mitfavoriten liessen in der Meisterrunde Federn. Die ebenfalls als Titelaspiranten gehandelten Ginsheimer Marco Rossmann/Roman Müller fingen sich drei Remis ein und standen im Spiel um Platz drei (RVS Obernfeld 4:3). Mit Bronze hat sich RSG Ginsheim damit fix für die Weltmeisterschaft in Japan qualifiziert. RVS Obernfeld ist nach dem Verzicht der anderen Bewerber als deutsche Reservemannschaft nominiert. Weltmeister RV Gärtringen brachte es ebenfalls nur auf drei Remis, erreichte aber durch das klare 4:1 über RMC Stein das Finale.

 

Fazit der Meisterschaften

Uwe Jahn, Präsident des Thüringer Radsport Verbandes, zeigte sich begeistert von der Qualität der Leistungen aller Aktiven und von der Atmosphäre in der Riethsporthalle: „Die Deutschen Hallenradsportmeisterschaften der Elite in Erfurt auszutragen erwies sich als ein Volltreffer. Dem TSV 1898 Mittelshausen als Ausrichter gebührt für ihre hervorragende Organisation und Durchführung der Dank Aller. Der Hallenradsport insgesamt und auch hierzulande hat nicht zuletzt durch die Erfolge des SV Blau-Gelb Ehrenberg einen deutlichen Aufschwung erfahren und gebührt seitens des Verbandes größerer Aufmerksamkeit und Förderung, besonders auch im Nachwuchsbereich.“ TRSV-Vizepräsident und SV Blau-Gelb-Vereinschef Knut Wesser des alten und neuen Meisters in Personalunion ergänzt: „Was wir hier über die beiden Tage in Thüringens Hauptstadt erlebt haben, war allerbeste Werbung für den Hallenradsport. Radball-Abteilungsleiter und Coach Dieter Rademann hat, darin einbezogen auch die Betreuer, mit der Mannschaft eine hervorragende Arbeit geleistet.“ Keine Frage, der erneute Erfolg den „Ersten“ des SV Blau-Gelb Ehrenberg wird auch dem Radballnachwuchs des Vereins einen neuen Schub verleihen.

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